Formulierungsbeispiele zum Schlusssatz

Mit bestimmten Aussagen in der Schlussformulierung haben die Zeugnisaussteller die Möglichkeit die Gesamtaussage des Arbeitszeugnisses ins richtige Licht zu rücken oder als Warnfunktion etwas konträr zu formulieren

Gemäß dem BAG-Urteil vom 29.07.1971 (2 AZR 250/70) ; DB 1971, Seite 1923, liegt die Formulierungssouveränität beim Arbeitgeber. Die Richter werden im Arbeitsgerichtsprozess von ihrem Vorschlagsrecht Gebrauch machen. Wenn ein Richter die Formulierung “ Wir bedauern … “ vorschlägt, der Arbeitgeber den Weggang aber nicht „bedauert“, so kann der Arbeitgeber auch nicht zu dieser Formulierung verurteilt werden.

Grundsätzlich gilt, dass Arbeitsgerichte nur fehlende Sachlagen durch ein Urteil erzwingen können, aber nicht bestimmte Formulierungen. Die Formulierungen können somit nur im gegenseitigen Einvernehmen und mit dem Einverständnis des Arbeitgebers im Arbeitszeugnis verwendet werden.

Das LAG Tübingen urteilte am 21.11.58 (AZ: IV Sa 59/58), dass wenn ein Arbeitnehmer kündigt, es allgemein üblich sein, diese Tatsache „ … auf eigenen Wunsch.“ auch im Zeugnis zu erwähnen. Fehlt eine solche Klarstellung, so hat der Arbeitnehmer einen klagbaren Anspruch auf eine solche Formulierung und das Zeugnis ist neu auszustellen.

Das Arbeitsgericht Frankfurt (7 Ca 718/95 und 7 Ca 4748/95) urteilte über die gewünschte Formulierung „guten Wünsche für seine berufliche und private Zukunft“ und entschied, dass ein Gericht niemanden zu Gefühlsäußerungen verurteilen kann. Einklagbar sind nur sachbezogene Ausführungen im Arbeitszeugnis. Ein „Bedauern“ über das Ausscheiden oder auch „die Besten Wünsche“ seien dagegen nicht einklagbar.

Wertung Kündigung durch den Arbeitnehmer
(++) Wir bedauern sein/Ihr ausscheiden und können zukünftigen Arbeitgebern Herrn …/Frau … als [sehr guten] oder [guten] oder [absolute(n)] Fachmann / Fachfrau und Mitarbeiter / Mitarbeiterin empfehlen.
(++) Wir bedanken uns für den geleisteten Arbeitseinsatz und wären froh, wenn wir zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit Herrn …/Frau … zusammenarbeiten könnten.
(++) Herr/Frau … verlässt uns zum …. auf eigenen Wunsch. Wir bedauern seinen/ihren Fortgang sehr und wünschen ihm/ihr alles Gute. Im Rahmen unserer Möglichkeiten würden wir Herrn/Frau … jederzeit wieder einstellen.
(++) Wir bedauern diesen Entschluss wünschen ihm/ihr aber weiterhin viel Glück und Erfolg. Gleichzeitig möchten wir uns für die jahrelange, erfolgreiche und loyale Zusammenarbeit bedanken.
(+) Herr/Frau … verlässt uns heute auf eigenen Wunsch. Wir bedauern sein/ihren Fortgang sehr und wünschen ihm/ihr für seinen/ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg alles Gute.
(+) Wir bedauern die fristgerechte Kündigung von Herrn/Frau … und wünschen ihm/ihr für den weiteren Weg alles Gute.
(+) Er/Sie scheidet mit Wirkung vom …. aus unseren Diensten, um sich beruflich zu verändern. Wir bedauern sein/ihr Ausscheiden und wünschen ihm/ihr für seinen/ihren weiteren Berufsweg alles Gute.
(+-) Herr/Frau … verlässt uns heute auf eigenen Wunsch. Wir wünschen ihm/ihr für die Zukunft alles Gute.
(-) Er/Sie verlässt unsere Unternehmen auf eigenen Wunsch zum …. .
Wertung Einvernehmliche Trennung
(++) Das Arbeitsverhältnis endet im besten beiderseitigen Einvernehmen am/zum …. . Wir bedauern dieses.
(++) Wir stimmten der vorfristigen Beendigung im besten gegenseitigen Einvernehmen zum …. mit Bedauern zu.
(+) Das Arbeitsverhältnis endet im besten beiderseitigen Einvernehmen mit dem heutigen Tage.
(+) Herr/Frau … verlässt uns auf eigenen Wunsch. Wir haben seinen/ihrem Wunsch entsprochen und einer vorzeitigen Beendigung zugestimmt.

Einvernehmliche Trennung auf Initiative des Arbeitgebers

  • Wir haben uns von Herrn/Frau … einvernehmlich getrennt.
  • Die Zusammenarbeit endet im gegenseitigen Einvernehmen zum …. .
  • Der Arbeitsvertrag vom …. wurde durch eine Aufhebungsvereinbarung zum …. im gegenseitigen Einvernehmen beendet.

Fristgemäße Kündigung durch den Arbeitgeber

  • Das Arbeitsverhältnis endet durch unsere fristgerechte Kündigung am …. .
  • Mit Wirkung vom/zum …. haben wir das Arbeitsverhältnis fristgerecht gekündigt.

Kündigung aus betriebsbedingten Gründen

  • Aufgrund der Umstrukturierung unseres Unternehmens wurde auch Personal abgebaut. Leider waren wir nicht in der Lage Herrn/Frau … weiter zu beschäftigen.
  • Aufgrund des Personalabbaues und im Rahmen des Sozialplanes mussten wir Herrn/Frau … kündigen.
  • Herr …/Frau … scheidet am …. im guten Einvernehmen aus unseren Unternehmen aus, weil im Zusammenhang mit der Übernahme … sein/Ihr Arbeitsplatz weggefallen ist. Zu unserem Bedauern mussten wir uns deshalb unter dem Gesichtspunkt der sozialen Auswahl von Ihm trennen.

Fristlose Kündigung

  • Das Arbeitsverhältnis endet kurzfristig am/zum …. .
  • Das Arbeitsverhältnis endet am heutigen Tage.
  • Das Arbeitsverhältnis endete gemäß § 626 BGB.
  • Wir haben das Arbeitsverhältnis ohne Einhaltung einer Frist gekündigt.