Zusatzaussagen und die Bedeutung von A bis Z
Gemäß der ständigen Rechtssprechung des Bundesarbeitsgerichtes sind „Zeugnismarkierungen“ oder „geheime Zeugnisanmerkungen“ nicht statthaft. Die Verwendung solcher Mittel wird als „sittenwidrig“ und „ehrverletzend“ eingestuft. Die Folgen sind gerechtfertigte Schadensersatzansprüche des geschädigten Arbeitnehmers.
Alkohol im Dienst
Durch seine Geselligkeit trug er/sie zur Verbesserung des Betriebsklimas bei.
oder
In letzter Zeit kam es zu [Konflikten mit dem Vorgesetzten] oder [Auseinandersetzungen mit den Arbeitskollegen].
oder
Trotz mehrfacher Unterstützung und Hilfestellungen konnte der Alkoholgenuss nicht eingeschränkt werden. Aus diesem Grund haben wir fristgerecht zum … gekündigt.
Wir bedauern dies sehr und sind bereit, nach erfolgreicher Genesung Herrn/Frau … wieder einzustellen.
Anpassung ( krankhaft )
Herr/Frau … hat ein bescheidenes und zuvorkommendes Wesen.
oder
Mit seinen/Ihren Vorgesetzten ist er/sie immer gut ausgekommen.
oder
Durch seine stets kooperative Arbeits- und Kommunikationsweise war Herr/Frau … bei Mitarbeitern und Vorgesetzten beliebt.
Arbeitnehmervertretungen wie Betriebs-/Personalrat und Jugend- und Auszubildendenvertretung
Er/Sie trat innerhalb wie außerhalb unseres Unternehmens engagiert für die Interessen der Arbeitnehmer [ ein ] oder [ auf ].
oder
Er/Sie trat innerhalb wie außerhalb unseres Unternehmens engagiert und mit hohem Fachwissen für die Interessen der [ Arbeitnehmer ] oder [ Kollegen ] oder [ Mitarbeiter ]
[ ein ] oder [ auf ]
oder
Er/Sie setzte sich für die Belange seiner/ihrer Kollegen ein.
Neutral und evtl. gleichzeitig lobend wäre möglich
Herr/Frau … setzte sich im Rahmen der Arbeitnehmervertretung in unserem Unternehmen für seine/ihre Kollegen ein, wobei er/sie nie die Interessen des Unternehmens außer acht ließ.
oder
Herr/Frau … war zwei Jahre vorbildlich in der Jugend- und Auszubildendenvertretung engagiert und war uns ein sympathischer Gesprächspartner, der sich stets für einen Kompromiss zwischen den Wünschen der Auszubildenden und der Unternehmensseite einsetzte.
Sollte gleichzeitig ein sehr „guter“ bzw. für den Arbeitgeber „unangenehmer“ Kontakt zur Arbeitnehmervertretung erwähnt werden, so wäre denkbar:
Seinen/Ihren Kontakt zur Arbeitnehmervertretung gestaltete er/sie stets sachlich und vertrauensvoll.
Autoritärer Führungsstil
Er/Sie führte straff demokratisch.
oder
Er/Sie führte mit fester Hand.
oder
Er/Sie sorgte dafür, dass alle Mitarbeiter ihre Arbeitskraft
voll einsetzten.
Bürokrat
Er/Sie hat alle [Arbeiten] oder [Aufgaben] ordnungsgemäß und korrekt erledigt.
oder
Er/Sie hat alle [Arbeiten] oder [Aufgaben] stets ordnungsgemäß und sehr korrekt erledigt.
oder
Er/Sie zeichnete sich jederzeit durch eine herausragende ordnungsgemäße Beherrschung der Anweisungen aus.
oder
Er/Sie hat sämtliche [Arbeiten] oder [Aufgaben] exakt und ordnungsgemäß zu unserer Zufriedenheit erledigt.
Wenn dieser Mitarbeiter dabei auch noch stur und unangenehm war :
Festgefügte Ansichten wusste er/sie stets gut zu begründen und anderen zu verkaufen.
fachliche Null
Er/Sie verfügt über Fachwissen.
oder
Allen Aufgaben hat er/sie sich mit [großer] Begeisterung gewidmet.
Faulheit
Er/Sie zeigte für seine/ihre Arbeit [ sehr viel ] Verständnis.
Fehlzeiten / Bummelei/Unpünktlichkeit
Die übertragenen Aufgaben hat er/sie im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten zu unserer Zufriedenheit erledigt.
oder
Während der Zeit seiner/ihrer Anwesenheit hat er/sie durchaus gute Leistungen erbracht.
oder
Er/Sie bemühte sich stets pünktlich zu sein.
Führungserfolg
Wir konnten uns immer voll auf Herrn/Frau … verlassen. Bei seinen/ihren unterstellten Mitarbeitern war er/sie als Führungskraft sehr hoch angesehen und stets anerkannt. Er/Sie verstand es, seine/ihre Mitarbeiter kollegial und dennoch bestimmt zu einem engagierten Arbeitseinsatz zu motivieren.
Führungsnull
Er/Sie verstand es, die Aufgaben mit Erfolg zu delegieren und setzte sich für die Förderung der unterstellten Mitarbeiter stets ein.
oder
Besonders zeichnete Herr/Frau … sich als verständnisvolle[r] Vorgesetzte[r] aus.
oder
Er/Sie war ein toleranter Vorgesetzte[r] und bei den unterstellten Mitarbeitern sehr beliebt.
Großmaul
Er/Sie verfügte über [viel] Fachwissen und zeigte ein gesundes Selbstvertrauen.
Handgreiflichkeit
Er/Sie setzte sich mit seinen Kollegen aktiv auseinander
Kassenführung
Herr/Frau … ist stets ehrlich und absolut zuverlässig.
Kenntnisse, besondere
Herr/Frau … verfügt über überdurchschnittliche Kenntnisse im Softwarebereich … (Microsoft-Office 98, Microsoft-Winword, Microsoft-Excel, Lotus-Ami-Pro, Lotus 1-2-3, Microsoft-Power-Point, etc.).
kritischer Mitarbeiter
Bei der Bewältigung seiner/ihrer vielfältigen Aufgaben konnte Herr/Frau … seine/ihre verantwortungsbewusste, zielorientierte und durch Fachkenntnisse gekennzeichnete Arbeitsweise zu unserer [vollen] oder [vollsten] Zufriedenheit stets unter Beweis stellen.
oder
Herr/Frau … stand sowohl Vorgesetzten als auch Kollegen bei fachlichen Fragen unterstützend zur Seite, wobei ihm/ihr das kollegiale Wesen sehr hilfreich war.
Sollte der Mitarbeiter sich über seine Kompetenz hinaus in Entscheidungen des Vorgesetzten eingemischt haben, so wäre „negativ“ denkbar:
Herr/Frau … stand sowohl Mitarbeitern, Kollegen sowie den Vorgesetzten bei fachlichen Fragen unterstützend zur Seite, wobei ihm/ihr das kollegiale Wesen sehr hilfreich war.
oder
Wir haben uns im gegenseitigen Einvernehmen von diesem aktiven Mitarbeiter getrennt.
Kritikunfähig
Wenn der/die Mitarbeiterin eine hohe Meinung von sich hat und nicht in der Lage ist, sachliche Kritik zu akzeptieren, dann könnte dieses lauten
Er/Sie ist sehr tüchtig und in der Lage, seine/ihre Meinung zu vertreten.“
Inflexibel / Unkreativ
Wenn der Arbeitgeber zum Ausdruck bringen möchte, dass der Mitarbeiter geistig inflexibel und in jeder Hinsicht inkreativ war, so wäre denkbar:
Wegen seiner/ihrer [Pünktlichkeit] oder [Ordentlichkeit] oder [besonders höflichen Art] war er/sie stets ein [gutes] oder [besonderes] Vorbild.
Oder wenn der Mitarbeiter Neuerungen geistig nicht folgen konnte, deren Verarbeitung nicht schaffte :
Er/Sie war Neuem gegenüber stets aufgeschlossen.
Mitläufer / Ja-Sager
Mit seinen/ihren Vorgesetzten ist er/sie [immer] oder [stets gut] oder [sehr gut] zurecht gekommen.
oder
Er/Sie ist [immer] oder [stets gut] mit seinen/ihren Vorgesetzten ausgekommen.
oder
Aufgrund seines/ihres Wesens ist die Zusammenarbeit und Führung sehr problemlos gewesen.
oder
Besonders zu Vorgesetzten hatte er/sie ein gutes Verhältnis, sein/ihr Verhalten störte nie das Klima der Abteilung, Spannungen gab es nicht.
Minderleistung
Er/Sie erledigte alle [Arbeiten] oder [Aufgaben] mit großem Fleiß und viel Interesse.
oder
Er/Sie war mit Interesse bei der [Sache] oder [Arbeit].
Mitarbeiterwunsch
Gerne bestätigen wir Herrn/Frau …, dass ….. .
oder
Natürlich hat Herr /Frau … auch … .
oder
Wir wollten nicht [vergessen] oder [versäumen], dass
Mitarbeiterzufriedenheit bei Vorgesetzten
Herr/Frau … verstand es, die Mitarbeiter entsprechend ihren persönlichen Fähigkeiten zu unterstützen und zielgerichtet zu motivieren. Die überdurchschnittlich [niedrigen Fehlzeiten] oder [Leistungsergebnisse] oder [Produktionszahlen] belegen die Arbeitszufriedenheit der unterstellten Mitarbeiter eindrucksvoll.
Niete
… aufgrund seiner/ihrer Leistungen, seiner/Ihrer Pünktlichkeit war er/sie stets ein Vorbild ….
rege Kontaktfreudigkeit
Er/Sie zeigte ein gutes Einfühlungsvermögen in die Belange der [Belegschaft] oder [Kolleginnen und Kollegen] .
oder
Seine/Ihre umfangreiche Bildung machte ihn/sie stets zu einer gesuchten Gesprächspartnerin.
Schwätzer / Schwätzerin
Hervor zu heben ist das besondere Kommunikationsvermögen von Herrn/Frau …, welches ihn/sie bei den Mitarbeitern sehr beliebt machte.
schlechte Leistungen
Herr/Frau … war ein gutes Vorbild durch seine/ihre Pünktlichkeit.
oder
Er/Sie hatte Gelegenheit, alle [lohnbuchhalterischen] oder [personal-wirtschaftlichen] Aufgaben zu lösen.
teamorientierter Softi
Sein Verhältnis gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets ausgeglichen. Herr … / Frau … war ruhig und hilfsbereit und besaß eine gute Kontaktfähigkeit. Ihm/Ihr im Rahmen von Projekten zugeordnete Mitarbeiter / Kollegen behandelte er / sie tolerant und ausgleichend. Seine Umgangsformen waren stets höflich und korrekt.
Unbeliebtheit
Er/Sie war ein umgänglicher Kollege.
oder
Wir (gemeint ist hier der Arbeitgeber) lernten ihn/sie als umgänglichen Kollegen/Kollegin kennen.
oder
.. wir lernten ihn/sie als umgänglichen Kolleg(en/in) kennen.
Unehrlichkeit
Er/Sie arbeitete im eigenen Interesse wie auch im Interesse der Firma.
oder
Er/Sie war gegenüber den Kollegen [stets] ehrlich.
oder
Wir waren bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses von seiner/ihrer Ehrlichkeit überzeugt.
Unregelmäßigkeiten / Negativeintragungen
Wenn beim Arbeitnehmer Unregelmäßigkeiten aufgefallen sind und diese in sein Berufsbild gehören, d.h. z.B.
Bei einem Kassierer, der vermehrt Kassenfehlbeträge hat, und fristlos gekündigt wurde :
Wir haben uns von Herrn … / Frau … getrennt, weil wir heute Unregelmäßigkeiten in der Kassenführung festgestellt haben.
Bei einem LKW-Fahrer, der alkoholisiert einen Unfall verursachte, :
Wir haben uns von Herrn … / Frau … getrennt, da die Verantwortung bei seiner/Ihrer Aufgabenerfüllung nicht mehr tragbar war.
Verbesserungsvorschläge
Machte der Arbeitnehmer Verbesserungsvorschläge, die den Arbeitsablauf bzw. die Arbeitsorganisation
– verbesserten, die durchdacht waren und umgesetzt wurden :
Herr/Frau … zeichnete sich [insbesondere] dadurch aus, dass er/sie [viele] Verbesserungsvorschläge zur [Arbeitsvereinfachung] oder [Arbeitserleichterung] machte, die auch von uns übernommen und umgesetzt wurden.
– die unvollständig und nicht verwertbar waren :
Herr/Frau … tätigte wiederholt [viele] Verbesserungsvorschläge zur [Arbeitsvereinfachung] oder [Arbeitserleichterung].
Verhalten gegenüber Vorgesetzten
Bei Fehlverhalten des Mitarbeiters gegenüber seinem Vorgesetzten oder bei problembelasteter Zusammenarbeit zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter :
Sein/Ihr Verhalten zu den Mitarbeitern war stets einwandfrei.
(Der Vorgesetzte fehlt, diese Formulierung führte häufig zu Reklamationen durch die Mitarbeiter ! )
oder
Sein/Ihr Verhalten gegenüber Kunden, Kollegen und Mitarbeitern war stets einwandfrei und hilfsbereit.
(Durch die Verdopplung wurde der Vorgesetzte ersetzt)
oder
Wir lernten ihn/sie als umgängliche/n Kollegen/in kennen.
oder
Im Kollegenkreis galt er als toleranter Mitarbeiter.
Verkäuferische Mangelleistung
Beachtet der Zeugnisaussteller, dass ein Angestellter keinen bestimmten Erfolg schuldet, werden Leistungsstandards vereinbart und nicht erreicht, so könnte folgende Formulierung dieses im Zeugnis andeuten :
Herr/Frau … setzte sich im Vertrieb unserer Produkte mit besonderem Eifer und Fleiß ein.
Versager
Der Mitarbeiter hat überhaupt nichts auf die Reihe bekommen. Die Beurteilungen sind schwierig und die Arbeitsqualität und die Arbeitsquantität sind sehr schlecht.
Er/Sie bemühte sich, den Anforderungen gerecht zu werden.
oder
Er/Sie hat sich im Rahmen seiner/ihrer [Möglichkeiten] oder [Fähigkeiten] eingesetzt.
(Diese Formulierungen werden aber vor den Arbeitsgerichten fast immer angegriffen. Verwenden Sie lieber eine andere Formulierung)
Wertschätzung (Besondere Wertschätzung)
Er/Sie hatte persönliches Format.
oder
Der Mitarbeiter/Die Mitarbeiterin erwarb sich unsere besondere Wertschätzung.
Wichtigtuer / Ellenbogenmensch
Er/Sie war [sehr] tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen.
Zielstrebig
Er/Sie hatte den Blick für das Wesentliche.